Mit seinem «Impulse Boost» katapultierte Simon Weber den Monoskibob raus aus der Amateurklasse hinein in die Hightech-Profiliga. Die fulminante Feuertaufe erlebte seine Kreation anlässlich der alpinen Paraski-WM im italienischen Tarvisio, als Christoph Kunz im Super-G zum Sieg raste. Konstruiert wurde das schnelle Gerät mit SOLIDWORKS.
Hightech-Monoski für maximalen Fahrspass
Eigentlich, sagt Simon Weber, lag der Spitzensport gar nicht im Fokus seiner Bemühungen. Als er sich erstmals im Rahmen einer Diplomarbeit im Studiengang Designingenieur der Hochschule Luzern Technik & Architektur mit dem Thema Monoskibob befasste, wollte er ein taugliches Breitensportskigerät für Paraplegiker entwerfen. Den passionierten Skifahrer und Freizeit-Skilehrer ärgerten die damals genutzten unkomfortablen und schwerfälligen Modelle. Er wollte sie durch ein innovatives System ersetzen: «Meine Intention war es auch, mehr Paraplegikern das Skifahren zu ermöglichen, um dadurch Selbstvertrauen und Selbstsicherheit zu fördern.» Er wagte schliesslich mit der unicent GmbH den Schritt in die Selbstständigkeit und realisierte die erste Vorserie seines revolutionären Impulse-Boost-Monoskibobs.
Breite Anwendungspalette & schnelles Erlernen
Entworfen und konstruiert hat der findige Ingenieur und Designer seinen Monoskibob SOLIDWORKS 3D CAD Premium. Speziell für die Entwurfs- und Designarbeit war die 3D-Funktionalität des Systems die Basis des Erfolgs: «Ohne 3D-Volumenmodellierung hätte ich diese komplexen Entwürfe gar nicht ausführen können», ist sich Simon Weber sicher. Als Konstruktions-, Montage- und Marketingabteilung in Personalunion kommt ihm zudem die breite Anwendungspalette und intuitive Bedienung von SOLIDWORKS sehr entgegen. Auch deshalb, weil er nicht Tag und Nacht vor dem PC sitzt und konstruiert, eher im Gegenteil: Im Winter sind Versuche auf der Skipiste angesagt, und immer wieder gibt es Zeiten, in denen er die Monoskibobs montiert. «Im Vergleich zu anderen CAD-Programmen», ist Simon Weber daher froh, «gelingt der Wiedereinstieg in SOLIDWORKS sehr einfach und schnell.»
Hohe Effizienz
Was ihn unter anderem an SOLIDWORKS begeistert, ist die Layout gestützte Baugruppenkonstruktion. Der Hauptvorteil bei der Erstellung einer Baugruppe mit Hilfe einer Layout-Skizze ist die automatische Aktualisierung der Baugruppe und ihrer Teile bei einer Veränderung der Layout-Skizze. So basieren in seiner Entwicklung alle für die Kinematik des Geräts relevanten Einzelteile auf der gleichen Layout-Skizze: «Wenn sich in der Vorserie herausgestellt hätte, dass ein Mechanismus nicht so klappt wie gewünscht, hätte ich ohne diese Abhängigkeiten alles nochmals konstruieren müssen. So musste ich nur die Layout-Skizze anpassen; der Rest passierte automatisch. Der Zeitgewinn ist enorm.» Auch die Tatsache, dass er in der 2D-Ansicht sehr komplexe Bewegungsabläufe simulieren kann, indem er einfach Punkte verschiebt, und dann sieht, zu welchen Auswirkungen das an anderen Stellen führt, fasziniert den Ingenieur in ihm. Selbst der Designer Simon Weber hatte nie das Gefühl, sich Limiten beugen zu müssen, die das System setzt: «Ich habe keinerlei Grenzen empfunden.»
Simulation, Datenmanagement, Visualisierungen
Als One-Man-Show ist man natürlich froh, mit Tools zu arbeiten, die eine grosse Bewegungsfreiheit erlauben. So schätzt Simon Weber an SOLIDWORKS Premium die Strukturanalyse, um erste Finite-Elemente-Analysen durchführen zu können. Aufgrund seiner grossen Konstruktion- und Designerfahrung konnte er deshalb während der gesamten Entwurfsphase des Impulse Boosts auf externe FEM-Dienstleistungen verzichten.
Ein weiterer grosser Vorteil ist für ihn der Einsatz des sogenannten «SolidPlus Managers», vom SOLIDWORKS-Systemhaus Solid Solutions. «Das erspart mir eine eigene PDM-Lösung.» Der Grund: Mit diesem sogenannten POWERWORKS-Tool kann der Datenbestand konsistent gehalten werden. Basis dafür ist der integrierte Nummerngenerator, der die automatische Zuordnung von eindeutigen Nummernschlüsseln erlaubt und daher fehlerhafte Datenzuweisungen erkennt. Dies wiederum spart Zeit beim normgerechten Ausfüllen von Schriftfeldern auf Zeichnungen oder der Erstellung von Stücklisten.
Als sehr komfortabel und überaus effektiv empfindet Weber die Rendering-Funktionalitäten der Software: «Es war für mich ein wesentlicher Punkt, dass ich von der ersten Idee bis hin zur Konstruktion und Vermarktung alles in Eigenregie umsetzen wollte und mit SOLIDWORKS auch konnte.» Dazu gehört, für die Erstellung von Werbemitteln und Flyer, die visuelle Präsentation des Produktes mit wirkungsvollen, täuschend echt aussehenden Renderings.
Ausgezeichnete Zusammenarbeit
Unterstützung erhielt der findige Jungunternehmer seitens der Solid Solutions AG. «Die Nähe der Niederlassung in Bern ersparte mir lange Fahrzeiten. Ausserdem merkt man schnell, dass hier Profis am Werke sind, die ihre Programme und Tools beherrschen», betont Weber. «Ich hatte auch nie das Gefühl, dass ich als Kleinunternehmer mit einer Lizenz anders behandelt werde als ein Grosser mit 20 oder 30 Lizenzen.» Wobei er im Rückblick zugibt, verhältnismässig wenig Support von Solid Solutions benötigt zu haben: «Sogar die Upgrades funktionieren problemlos oder sind mit ein oder zwei Nachfragen erledigt.»
Angetan ist Simon Weber auch von der regen Tätigkeit der SOLIDWORKS-Community im Internet und vom YouTube-Kanal von Solid Solutions.
Seit dem Beginn des ersten Entwurfs bis zur ersten Vorserie hat Simon Weber insgesamt rund zwei Mannjahre in Entwicklung, Konstruktion, Testing, Montage und Vermarktung seines Impulse Boost investiert. Die Alltagstauglichkeit des Geräts ist durch die Siegesfahrt von Christoph Kunz mehr als bestätigt worden. Das nächste Etappenziel für den rührigen Ingenieur und Designer lautet nun, sein Sportgerät national und international intensiver zu vermarkten, um auf eine wirtschaftliche Auslastung von 30 bis 50 Einheiten/Jahr zu kommen.