Maschinen für den „kontrollierten Betonrückbau“ – was sich zunächst exotisch anhört, entpuppt sich im Produktportfolio der TYROLIT Hydrostress AG als modulare Palette von Geräten für das Betonsägen und Betonbohren. Die Dokumentation für diese Maschinen erstellt das Unternehmen mit SOLIDWORKS Composer.
Ein Bild statt tausend Worte
Die TYROLIT Hydrostress AG gehört zur SWAROVSKI Gruppe, die neben dem bekannten Schmuck auch Industriediamanten produziert. Weltweit zählt die TYROLIT Gruppe zu den führenden Anbietern für innovative Lösungen beim Schleifen, Trennen, Bohren, Honen, Abrichten und Polieren. Die meisten der Maschinen werden in Serie gebaut, es kommt jedoch auch vor, dass eine Maschine für einen bestimmten Einsatzzweck individuell angepasst wird, beispielsweise für den Tunnel- und Strassenbau. 60 Mitarbeiter werden am Standort Pfäffikon nahe Zürich beschäftigt.
Das Besondere am TYROLIT Hydrostress-Angebot ist der modulare Aufbau der Produkte. So lassen sich eine Wandsäge, ein Kernlochbohrer oder auch eine Seilsäge abwechselnd an derselben Steuerung und Fernbedienung betreiben. Auch die Produkte selbst sind modular aufgebaut. Diese Modularität brachte Roger Gnielka, der bei TYROLIT Hydrostress für die gesamte Dokumentation zuständig ist, auf die Idee, auch die Bedienungs- und Ersatzteilhandbücher entsprechend zu modularisieren, um dann die Dokumentation sehr schnell und individuell für jede ausgelieferte Maschine zusammenstellen zu können.
Fehler verringern, Übersetzungskosten reduzieren, Zeit sparen
Vor einigen Jahren legte Gnielka dann eine detaillierte Analyse vor, wie die Dokumentation weiter zu verbessern und zu vereinfachen ist, um wertvolle Zeit und Kosten zu sparen. Ein grosser Faktor bei diesen Kosten sind die Übersetzungskosten. Das Ergebnis zeigte, dass vor allem die Übersetzung der Dokumentationstexte in zahlreiche Sprachen einen grossen Einfluss auf die Dauer der Dokumentationserstellung hat: Gelänge es, die Textmenge durch bessere Illustrationen zu reduzieren, liessen sich die Kosten massiv reduzieren. Zudem sollten die Ersatzteilzeichnungen auf Explosionszeichnungen umgestellt werden, um Fehlbestellungen zu reduzieren. Durch einfach verständliche Illustrationen – sogenannte textlose Ersatzteillisten – würden sich die Übersetzungskosten hier sogar komplett einsparen lassen.
Zweites wichtiges Ergebnis des Analyse: Mit Hilfe geeigneter Software ist es möglich, die Dokumentation zum einen schneller, zum anderen parallel zur Konstruktion zu erstellen. Bisher folgten die Konstruktions-, Dokumentations-, Fertigungs- und Marketingprozesse immer nacheinander und damit zeitlich voneinander getrennt. Die Erstellung von technischen Illustrationen, Explosionszeichnungen, Montageanweisungen und hochauflösenden Grafiken begann üblicherweise erst nach der Freigabe des Entwurfs für die Fertigung. Gerade bei Sondermaschinen ist die Zeitspanne zwischen dem Ende der Fertigung und der Lieferung jedoch extrem kurz; zu kurz, um in dieser Zeit die komplette Dokumentation zu erstellen. Der sequentielle Ansatz ist darüber hinaus weder flexibel noch automatisiert. Wenn spät im Prozess eine Entwurfsmodifizierung erforderlich wird, die mit einer Änderung des CAD-Modells einhergeht, bedeutet dies für alle Beteiligten zeitaufwändige manuelle Nacharbeit mit dem Risiko von zusätzlichen Fehlern, weiteren Verzögerungen und höheren Kosten.
Gelungene Einführung
„Mit SOLIDWORKS stehen uns neu 3D-Modelle zur Verfügung“, erläutert Gnielka, „Davor rmussten die Ersatzteilzeichnungen von den Konstrukteuren im 2D-CAD-System erstellt und dann mühsam in einem Illustrationsprogramm weiterbearbeitet werden. Auf Basis der vorhandenen 3D-CAD-Daten sollte es künftig nun möglich sein, die Dokumentationen selbst zu erstellen. Wir favorisierten eine Lösung aus dem Dassault-Systèmes-Umfeld, um die Datenübergabe so einfach und zuverlässig wie möglich zu halten.“ Die SOLIDWORKS-Spezialisten von Solid Solutions, die bereits das CAD-System bei TYROLIT Hydrostress erfolgreich eingeführt hatten, konnten mit SOLIDWORKS Composer die passende Lösung anbieten.
Nach einer Präsentation durch Solid Solutions folgte eine Demonstration mit Tyrolit-eigenen Daten, die die Entscheidung leicht machte. Eine Schulung lieferte Gnielka das notwendige Rüstzeug, um mit der Erstellung von Illustrationen starten zu können, er unterstreicht jedoch: „Wir hatten auch eine 1-tägige Individualschulung bei uns im Haus und das war extrem wertvoll. Wir konnten an diesem Tag gemeinsam mit Solid Solutions das System so konfigurieren, dass es unseren spezifischen Anforderungen entspricht, das sollte jeder Anwender so machen.“
Bessere Qualität & erhebliche Kostensenkung
„Die Explosionszeichnungen kommen sehr gut an“, so Gnielka weiter, „ich habe auch vom Vertrieb positives Feedback bekommen. Wir können die Dokumentation durch die Modularisierung der Dokumente sehr schnell erstellen. Früher mussten wir uns gerade bei den Sonderkonstruktionen oft mit Fotos behelfen, da qualitativ hochwertige Illustrationen in der kurzen Zeit nicht herzustellen waren. Heute können wir dem Kunden in kürzester Zeit eine saubere Dokumentation liefern. Das sieht nicht nur gut aus, sondern spart auch Kosten, denn alles was ich im Bild erklären kann, muss ich nicht im Text beschreiben. Bessere Illustrationen bedeuten weniger Text und damit geringere Übersetzungskosten.“
„Wir hatten vor allem bei den Schulungen und der Anpassung des Systems an unsere Bedürfnisse mit Solid Solutions einen sehr kompetenten Partner. Ich konnte sehr schnell produktiv arbeiten“, erinnert sich Roger Gnielka. „Wir konnten die Textmenge und damit die Kosten der Dokumentation massiv senken und durch das Parallelisieren der Dokumentation mit der Konstruktion ist die Dokumentation schneller fertig, aber auch qualitativ viel besser. Und die Konstrukteure können sich auf ihre Arbeit konzentrieren, was ebenfalls das Time-to-Market positiv beeinflusst. SOLIDWORKS Composer hat unsere Erwartungen voll erfüllt.“