Die psMetalltechnik GmbH im schweizerischen Benken (Kanton Zürich) ist ein kleines, aber feines Planungsbüro für Metall- und Glasbau. Ungewöhnlich ist, dass die Werkplanungen der teilweise extrem umfangreichen und komplexen Projekte fast ausschließlich mit SOLIDWORKS ausgeführt werden. Grund: Neben der optimalen Gestaltungsfreiheit und dem parametrischen Modellieren überzeugen vor allem die realitätsgetreuen 3D-Ansichten; auch Architekten und Bauherren sind davon angetan.
Bauplanung in 3D ohne SOLIDWORKS: No way
Paul Strasser ist das, was man im Dialekt «e gstandne Maa» nennt. Nach über 30 Jahren im Metallbau- und Planungsbusiness bringt den Geschäftsführer und Inhaber der psMetalltechnik GmbH nichts mehr so leicht aus der Ruhe. Sein 1992 gegründetes Planungsbüro, in dem neben ihm noch der Metallbauplaner Marco Stotzer und ein Auszubildender arbeiten, wird immer dann gesucht, wenn es um besonders knifflige Aufträge geht. «Bei uns gibt es keine Kompromisse. Wir stehen für Qualität, auch wenn das nicht unbedingt dem Zeitgeist entspricht, der eher in Richtung noch schneller, noch billiger tendiert und die Quadratur des Kreises mit tiefen Preisen bei hoher Qualität fordert.»
Unverzichtbare 3D CAD Lösung
Auch beim «BMW Group Brand Experience Center» in Dielsdorf, war die Expertise der umtriebigen Planer von psMetalltechnik gefragt. Dem Metallbauer, der die futuristische Glas-Metall-Fassade des Autohauses ausführte, wurde sogar explizit vorgeschrieben, bei der Werkplanung auf Paul Strasser und sein Team zurückzugreifen.
«Wir suchen immer den idealen Mix zwischen Funktionalität und Kosten», sagt der diplomierte Metallbaumeister und -techniker. Wobei er, je nach Detaillierungsgrad der vorgegebenen Architekturplanung, sogar in den Designprozess involviert sein kann. Dann geht es darum, eine grob skizzierte Form mit praktischem Leben zu füllen, also in einen fabrizierbaren Prozess umzusetzen. Wobei für Strasser ebenso klar ist: «Diese Vorgehensweise funktioniert nur im Dreiklang Architekt, Planer und Metallbauer. Das muss ein partnerschaftliches Team sein.» In diesem Teamwork ist seitens psMetalltechnik SOLIDWORKS 3D CAD ein unverzichtbares Handwerkszeug. Beispiel: Der Innenausbau des neuen BMW Group Brand Experience Center. Der Innenarchitekt sah vor, eine zehn Meter breite und dreieinhalb Meter hohe Verglasung als drehbare Glaslamellen, aussermittig aufgehängt, auszuführen. Zwei davon mussten so verschiebbar sein, dass sie als Ein- und Ausfahrtstore für den dahinterliegenden Showroom genutzt werden konnten. Die Konzeption und Werkplanung der Verglasung und insbesondere der Beschläge für diese Lamellen lag letztlich bei Paul Strasser und seinem Team: «Der Architekt wollte diese Lamellen unbedingt, und hat uns dann gefragt, ob wir eine Lösung bieten können. Das konnten wir. Aber ohne 3D-Konstruktion in SOLIDWORKS wäre das unmöglich gewesen.»
Wobei dem gelernten Schlosser die handwerkliche Ethik der «guten, seriösen und nachhaltigen Arbeit», die er bereits in der Lehre kennen sowie schätzen gelernt hat, als innere Richtschnur dient. Das veranlasste ihn denn auch, schon früh auf 3D CAD umzusteigen. Als eines der ersten Konstruktionsbüros in der Schweiz führte er 1996 SOLIDWORKS ein. Seit 2003 planen er und sein Team mehr oder weniger vollumfänglich in 3D mit SOLIDWORKS.
Maximale Konstruktionsfreiheit
Warum er diesen Weg geht – der ungewöhnlich ist für ein Planungsbüro im Bauwesen, das viele spezielle und genau auf die verschiedenen Gewerke abgestimmte Konstruktionstools kennt – hat für Paul Strasser mehrere Gründe: «SOLIDWORKS als offenes System lässt uns die maximale Freiheit in der Konstruktion, individuelle Lösungen optimal zu planen. Und es gibt uns über die 3D-Darstellung die Sicherheit, dass das, was wir planen, auch tatsächlich funktioniert. Die visuelle Kontrolle reduziert unsere Fehlerrate auf ein Minimum.» Das wiederum erfordert eine präzise Vorgehensweise. Es gibt während der Planungsphase kein: «Das schauen wir uns dann in der Werkstatt näher an». Jedes konstruktive und metallbautechnisch relevante Detail wird bereits in 3D so modelliert, dass es auf der Baustelle keine Nacharbeit gibt: «Wir betrachten ein Gebäude wie eine Maschine», sagt Strasser. «Zum Beispiel werden alle Bohrungen und Schweissverbindungen in der Konstruktion so gesetzt, dass man sie in der Werkstatt passgenau fertigen kann.»
Fotorealistische Visualisierungen und Animationen überzeugen
Die dreidimensionale, fotorealistische Visualisierung der baulichen Situation bietet noch einen weiteren Vorteil, der weniger den technischen Bereich als vielmehr kommunikative Belange betrifft. Aufgrund der bildlichen Darstellung fällt es leichter, Architekten, Bauherren und Metallbauer von der gewählten Planungslösung zu überzeugen. «Wir haben», sagt Paul Strasser, «viel weniger Rückfragen aufgrund von Verständnisproblemen.» Wie sehr diese Visualisierung hilft, zeigt wiederum das Beispiel BMW Group Brand Experience Center: Einer groben Vorlage des Architekten zufolge sollten die Tore in der Erdgeschossverglasung aussen eine Ganzglasoptik aufweisen und sich möglichst harmonisch einfügen. «Auf dem Zuliefermarkt gab es aber keine Tore, die diese Anforderung erfüllten», rekapituliert Paul Strasser die damalige Ausgangslage. Sein Mitarbeiter Marco Stotzer entwarf die Lösung in SOLIDWORKS und setze sie «mehr aus Spass an der Freude» mittels Rendering fotorealistisch um, inklusive Animation. Der Architekt war begeistert. «Die Tore wurden genauso gebaut», sagt Marco Stotzer mit einem gewissen Stolz. «Ohne SOLIDWORKS und seine Visualisierungsmöglichkeiten hätten wir das so nicht hinbekommen.»
Zeit- und Kostenersparnis
Als weiteren grossen Pluspunkt der SOLIDWORKS-Lösung sieht Paul Strasser das parametrische Modellieren. Dies erlaubt einen grossen Freiraum bei der Planung und beschleunigt gleichzeitig den Konstruktionsprozess: «Es gab den Fall, dass wir bereits vor Baubeginn den Innenausbau planen mussten, also nicht auf die realen Ist-Masse zurückgreifen konnten. Mit der Parametrisierung war es möglich, die Teile komplett zu konstruieren und mit einer Excel-Tabelle im Hintergrund zu verknüpfen. Anschliessend mussten wir die Tabelle nur noch mit den Ist-Massen füllen und konnten dann die Werkpläne erstellen.» Die parametrische Vorgehensweise vereinfacht zudem die Verwendung von Gleichteilen. Sogar ganze Stockwerke können als Wiederholteile aufgeplant werden. «Das wiederum ist in der Fabrikation günstiger und kommt so dem Bauherren zugute», weiss der findige Planer.
Hervorragende Zusammenarbeit
Paul Strasser ist als SOLIDWORKS-Anwender der ersten Stunde recht autark, was den Software-Support betrifft. Trotzdem – oder gerade deswegen – schätzt er die Zusammenarbeit mit dem SOLIDWORKS Vertriebspartner Solid Solutions AG: «Die Reaktionszeit auf Anfragen ist hervorragend.» Sein Mitarbeiter Marco Stotzer nutzt auch den YouTube-Kanal von Solid Solutions: «Das ist ein sehr wertvoller Service.» Umgekehrt profitiert die Solid Solutions vom Wissen der psMetalltechnik. Man tauscht sich gerne mit Spezialisten aus, um zu verstehen, worauf es einer Branche bei der Konstruktion ankommt.
Auf Verbesserungswünsche angesprochen, spricht Paul Strasser von noch mehr Performance der Software, um an besonders grossen Baugruppen noch schneller arbeiten zu können. Die Grösse seiner Baugruppen ist ein wichtiger Unterschied zum Maschinenbau, dem angestammten Terrain von SOLIDWORKS, wo solche Ressourcenengpässe eigentlich kaum bekannt sind. Trotzdem möchte Paul Strasser «sein SOLIDWORKS» nicht missen: «Wir wollen die optimale Lösung für unsere Kunden finden und zwar bezogen auf Innovationsgrad, Kosten und Funktionalität. Dafür brauchen wir eine grosse Gestaltungsfreiheit, wie SOLIDWORKS sie uns bietet. Nur so können wir Architekten, Metallbauer und Bauherren für unsere Arbeit begeistern.»