Pfiffner Messwandler kann auf eine über 90-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken und ist der einzig verbleibende Hersteller von Messwandlern in der Schweiz. Noch heute befinden sich sämtliche Schlüsselprozesse im Haus, was eine permanente und lösungsorientierte Weiterentwicklung begünstigt. Seit fast 20 Jahren wird diese Entwicklung erfolgreich von SOLIDWORKS unterstützt. Die Beratung und Implementierung der Lösungen wurde von Solid Solutions übernommen.
Umstieg auf 3D und Simulation
Bis 2001 wurde bei Pfiffner ausschliesslich in 2D konstruiert. Allerdings stiegen die Anforderungen des Marktes, sodass die Weichen für eine wirtschaftlichere Entwicklung in 3D gestellt wurden. Eine kostenoptimierte Konstruktion musste vorangetrieben werden. SOLIDWORKS überzeugte mit seiner Bedienerfreundlichkeit und den technischen Möglichkeiten. Zudem punktete der gute Support von Solid Solutions. Eine weitere Herausforderung für die Konstrukteure war die steigende Nachfrage nach kundenspezifischen Anpassungen und Spezialanfertigungen. Schnell war man sich bewusst: Dieser Trend lässt sich nur noch in 3D effizient bewältigen. Heute können bei Pfiffner Modelloptimierungen direkt in der Konstruktionsphase vorgenommen werden, was Einsparungen beim Material und Gewicht ermöglicht, ohne dabei die Qualität und Sicherheit zu gefährden. Auch die Anzahl der Prototypen konnte reduziert werden. Erste grundlegende Simulationen werden mit dem Tool Xpress in der Standardlizenz sowie den erweiterten Funktionalitäten im Premium-Paket durchgeführt. Jedes Produkt durchläuft zudem einen Typentest mit mechanischen Belastungsprüfungen. Für diese Analysen wurde SOLIDWORKS Simulation Professional angeschafft. So konnte Pfiffner die Entwicklungszeit insgesamt reduzieren und die Fehlerquote beim Datentransfer an Lieferanten minimieren.
Daten optimal verwaltet
Solid Solutions machte Pfiffner auf SOLIDWORKS PDM Professional aufmerksam, das nun schon einige Jahre erfolgreich im Einsatz ist. Ursprünglich wurden rund 34’000 SOLIDWORKS- und DXF-Dateien importiert. Schon ein Jahr später belief sich die Anzahl der im PDM verwalteten Dateien auf 70.000 – Tendenz weiter steigend. Früher wurden alle Konstruktionsdateien auf dem Netzwerklaufwerk abgelegt und das Einpflegen neuer Konstruktionen war sehr aufwendig, ebenso die Revisionsverwaltung. Mit SOLIDWORKS PDM wurde ein strukturierter Datentresor aufgebaut, der zudem als Backup fungiert. Ein von Solid Solutions speziell für Pfiffner geschriebenes Programm stellte sicher, dass das Team im PDM mit den gleichen Indizes arbeitet wie im ERP. Die Umstellung dauerte nur zwei Tage und verlief völlig reibungslos. Das Ziel: mit SOLIDWORKS PDM die konstruktive Zusammenarbeit intern, aber auch mit dem deutschen Werk verbessern, die Rückverfolgbarkeit von Änderungen gewährleisten und eine Schnittstelle zwischen Entwicklung und ERP schaffen. Lese- und Schreibrechte wurden klar definiert und im System ist nicht nur ersichtlich, wo welches Teil verbaut ist, sondern auch, wer welche Änderungen gemacht hat. Zudem wird sichergestellt, dass nur mit freigegebenen Versionen weitergearbeitet wird. Vorteile verschaffen Pfiffner zudem die automatisierten und selbst definierbaren Workflows, anhand derer sich unter anderem der definierte Ablauf einer Änderung sichern lässt, da die Dateien entsprechend markiert und reserviert werden. Weiterhin werden von allen Teilen automatisch PDFs generiert und auf einem Netzwerklaufwerk abgelegt, das mit dem ERP verlinkt ist.
Perfektes Zusammenspiel der SOLIDWORKS-Lösungen
Bei der Konstruktion des Wandlerfusses JOFG, eines Sockels für einen Stromwandler von bis zu sieben Meter Bauhöhe, zeigt sich das perfekte Zusammenspiel der SOLIDWORKS-Lösungen. Der Wandler muss Kräfte von 6’000 N/1min und 8’400 N/1s einhalten, die per IEC-Norm festgelegt sind. Dies ergibt auf den Wandlerfuss ein Drehmoment von 42 kNm/1min beziehungsweise 59 kNm/1s. Allerdings sollte die Konstruktion kostenoptimierter als bisher sein. Die konstruktive Herausforderung war daher, einen Sockel zu entwerfen, der mechanisch stabil ist – bei möglichst geringerem Materialbedarf. Während der Entwicklung konnten mithilfe der Simulation schnell verschiedene Konstruktionen miteinander verglichen werden. Neben statischen Spannungsanalysen mit abgesetzter Last auf Höhe der Primäranschlüsse wurden auch Belastungssimulationen mit dem Eigengewicht des Wandlers vorgenommen. Dank SOLIDWORKS Simulation war Pfiffner schneller auf dem richtigen Weg und dadurch schneller am Ziel. Das Projekt dauerte von der Planung bis hin zur Serienfreigabe nur sechs Monate.