Aus Reichenbach im Kandertal kommen die weltweit gefragtesten Skitourenbindungen von Fritschi Swiss Bindings. Konstruiert werden sie in SOLIDWORKS 3D CAD.
Aus dem Schatten von Eiger, Mönch und Jungfrau
Die Ansprüche an Bindungen mit Gehfunktion sind vielseitig und sehr hoch. «Eine Skitourenbindung muss im Aufstieg maximalen Gehkomfort bieten, für die Abfahrt hingegen muss sie für Kraftübertragung und Sicherheit stabil und solide sein», erklärt Martin Jordi, Leiter der Entwicklungsabteilung bei Fritschi, und ergänzt: «Falls es zu einem Sturz kommt, ist auch ein zuverlässiges, TÜV-geprüftes Auslösesystem sehr wichtig. Diese vielen Funktionen, leicht und optisch attraktiv zu einem marktkonformen Preis zu erreichen, ist die Herausforderung der Konstrukteure. Diesen oft widersprüchlichen Anforderungen begegnen wir mit eigenen Ideen, welche zu innovativen und bedürfnisgerechten Produkten reifen und den Tourengehern einen echten Mehrwert bieten.»
1978 übernahmen Andreas und Christian Fritschi die von ihrem Vater Albert 1960 als Apparatebaufirma gegründete Unternehmung und legten den Fokus auf die Herstellung von Bindungssystemen. Dieser Entscheid zahlte sich 1984 mit der ersten Bestellung der Schweizer Armee aus. Fritschi rüstet mit ihren Skitourenbindungen auch heute noch Soldaten der Gebirgsinfanterie im In- und Ausland aus, aber mehrheitlich sind Berufs- und Freizeitsportler in über 32 Ländern die Abnehmer.
Kleine Teile ganz gross
Eine Skitourenbindung «Diamir» besteht aus 166 Einzelteilen, welche von Schweizer Zulieferern aus speziellen Aluminiumlegierungen, High-Tech-Kunststoffen und Edelstahl gefertigt werden. Bei Fritschi werden die Einzelteile auf teilweise selber entwickelten und hergestellten Anlagen sorgfältig zum Endprodukt – Made in Switzerland – zusammengefügt.
Bestehende Modelle werden kontinuierlich auf den neusten Stand der Technik gebracht und optimiert. Zudem wird viel Herzblut in die Entwicklung neuer Produkte investiert, womit auch die Zukunft des Unternehmens mit 45 Mitarbeitern in Reichenbach gesichert werden soll. «Sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Fertigung der Bindungen setzen wir voll auf SOLIDWORKS», verrät Jordi und freut sich: «Wir haben das System nun ein Jahr im Einsatz und sind sehr zufrieden damit.»
Welche speziellen Anforderungen stellt Fritschi konkret an die 3D CAD Lösung? «Mit unseren Produkten befinden wir uns in einem sehr dynamischen Markt mit rasch wechselnden Trends und Bedürfnissen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, benötigen wir für die Konstruktion der komplexen Einzelteile ein CAD-System, das uns im Umgang mit den vielen unterschiedlichen Teilen optimal unterstützt, ohne dass wir bei der Qualität Kompromisse eingehen müssen.»
SOLIDWORKS als 3D-Lösung vereinfacht gegenüber einem 2D-CAD speziell auch die Konstruktion ganzer Baugruppen und ermöglicht den anschaulichen Verbau von Komponenten und deren Animation. «Dank der Visualisierungsmöglichkeiten können wir unsere Konstruktionen anzeigen, drehen und sogar durchfliegen. Und wir können Baugruppen bewegen, um zu sehen, wie sie sich unter realen Bedingungen verhalten und um Interferenzen, Abstände und die Ausrichtung im gesamten Bewegungsbereich zu prüfen», erklärt Jordi. Dabei sind die SOLIDWORKS Simulationswerkzeuge so intuitiv, dass sie auch für Gelegenheitsanwender geeignet sind, aber dennoch anspruchsvoll genug, um erweiterte Analysen zu liefern.
«Und dank der Simulation bereits während des Konstruktionsprozesses erkennen wir Probleme rechtzeitig und können sie mit geringem Kostenaufwand beheben», meint Jordi. Für den Verkaufserfolg sei es weiter notwendig, dass Konstruktionsdaten schon früh anderen Unternehmensbereichen zur Verfügung stehen. So kann die Produktion ohne Zeitverzögerung beginnen und auch die Marketingaktivitäten können früh geplant und umgesetzt werden. «SOLIDWORKS erleichtert uns auch die Dokumentation und vereinfacht die Erstellung von Grafiken für die Kommunikation», so Jordi. SOLIDWORKS punktete zudem neben der Leistungsfähigkeit mit der verlustfreien Nutzung der Schnittstellen, was laut Jordi nicht zu unterschätzen sei.
Solide Partnerschaft
Wer stand Fritschi bei der Umstellung auf SOLIDWORKS zur Seite? Es war der SOLIDWORKS-Vertriebspartner Solid Solutions, der aufgrund der anspruchsvollen Konstruktionsanforderungen von Fritschi das passende Lösungspaket schnürte. Solid Solutions übernahm auch die Implementierung sowie die Schulungen und gewährleistete so, dass die Fritschi-Mitarbeiter schnell produktiv werden konnten. Sie begannen denn auch schon nach dem fünftägigen Grundschulungskurs mit der Konstruktion in SOLIDWORKS!
Damit war das Projekt für Solid Solutions aber nicht beendet. Vielmehr begleitet man Fritschi seitdem weiter und stellt mit einem hochwertigen Schulungsangebot eine Wissensvertiefung und -aktualisierung sicher. «Wenn es trotzdem mal eine Frage gibt, kümmert sich das Supportteam von Solid Solutions schnell und zuverlässig um die Lösung», bestätigt Jordi.