Seit mehr als 150 Jahren entwickelt und produziert das Schweizer Unternehmen am Hauptsitz in Uzwil, den beiden deutschen Standorten Zell und Zittau sowie in Indien Maschinen und Anlagen für die Textilveredelung und Reifen Cord Herstellung. Nicht umsonst zählt Benninger zu den weltweit führenden Partnern der Textilindustrie. Umfassendes Prozess-Know-how ist für diesen Erfolg ebenso wichtig wie eine moderne Entwicklungsumgebung. Unternehmensweit sorgen SOLIDWORKS CAD und PDM für optimale Konstruktionsbedingungen mit integrierter Stammdatenpflege.
Standardisierte Konstruktion
Bereits seit 2005 wird SOLIDWORKS eingesetzt. Ein massgeblicher Grund ist die Marktverlagerung nach Asien, die einerseits mit einem erhöhten Preisdruck und andererseits sehr unterschiedlichen Kundenbedürfnissen einhergeht. Die Entwicklungsabteilung muss daher flexibel agieren können, um den Anforderungen und Spezifikationen der Kunden gerecht zu werden. „Die 3D-Visualisierung hilft, komplexe Konstruktionen einfacher zu verstehen und zu kommunizieren“, erläutert Michael Egold. „Da Benninger Produkte viele Blechteile enthalten, bietet uns SOLIDWORKS speziell in diesem Bereich zusätzliche Vorteile, beispielsweise durch die automatische Generierung von Blechabwicklungen. Zudem generiert die Software auch neutrale Datenaustauschformate wie etwa DXF- und STEP-Dateien aus den 3D-Modellen, die direkt an die Laserfertigung übergeben werden können. Dank SOLIDWORKS sind wir in der Konstruktion einiges schneller geworden.“
Optimale Stammdatenpflege
Die Zusammenarbeit mit dem Fachhändler Solid Solutions wurde ausgeweitet. Michael Egold: „Wir hatten die PDM-Software COMPASS im Einsatz, was dazu führte, dass bei jeder Versionserhöhung oder Anpassung des Workflows die Schnittstelle zwischen PDM und CAD neu programmiert werden musste. Durchgeführt von einem Drittanbieter war dies zeit- und kostenintensiv. Daher wandten wir uns an die Solid Solutions mit der Bitte, einen Workshop aufzusetzen, damit wir uns umfassend über SOLIDWORKS PDM informieren konnten.“
Während der dreitägigen Veranstaltung konnten Michael Egold und vier seiner Kollegen aus der Konstruktion und der IT einen guten Eindruck der Software gewinnen. Die Solid Solutions bildete im SOLIDWORKS PDM zudem aktuelle Geschäftsabläufe der Benninger ab und veranschaulichte dem Team an konkreten Beispielen die Funktionalität des PDM-Systems, die Organisation und Verwaltung von Daten, den Ablauf von Änderungs- und Freigabeprozessen sowie das gemeinsame Arbeiten zwischen unterschiedlichen Standorten. Michael Egold: „Die Mitarbeiter der Solid Solutions haben ganze Arbeit geleistet: Wir erhielten nicht nur Einblick in den Funktionsumfang des Systems, sondern konnten es auch auf unsere Bedürfnisse hin testen und mit unserem bisherigen PDM vergleichen.“
Die Vorteile von SOLIDWORKS PDM zeigten sich schnell, da Benninger nun eine einheitliche Systemlandschaft schafft und eine tiefere Integration in SOLIDWORKS CAD erreicht. Michael Egold: „Unsere Anwender müssen jetzt nicht mehr zwischen zwei Programmen, dem CAD und PDM, hin- und herspringen, sondern können auf einer Benutzeroberfläche arbeiten. Das erhöht die Produktivität und reduziert potentielle Fehler beim Datenimport und -export. Darüber hinaus benötigen wir keine eigens programmierte Schnittstelle mehr, bei der uns früher allein die Absprache mit dem Drittanbieter zwei bis drei Arbeitstage kostete.“
Ein gutes Gefühl – von Anfang an
Benninger Waschaggregate zur Entfernung von Rückständen aus Textilien sind ein wichtiger Bestandteil der Textilveredelung. Sie bestehen aus zirka 30’000 Einzelteilen und je nach Konfiguration aus etwa 30 bis 40 Baugruppen. Eine komplette Waschanlage kann bis zu 10 Waschmaschinen enthalten. „Die Datenübernahme aus unserem bisherigen PDM in SOLIDWORKS PDM war angesichts unseres Datenvolumens ein äusserst wichtiges Thema“, erklärt Michael Egold. „Wir haben Solid Solutions damals genau vorgegeben, wie das System aufgebaut und die Daten abgebildet werden müssen. Möglich war dies nur, weil SOLIDWORKS PDM sich so gut an Geschäftsprozesse anpassen lässt. Die Mitarbeiter des Fachhändlers haben daraufhin eine Datenanalyse durchgeführt und Datenübergaben simuliert, um sicherzustellen, dass die richtigen Daten vollständig übernommen werden. Seit der tatsächlichen Datenübernahme haben wir gerade einmal vier Zeichnungen nachträglich übertragen müssen; das heisst der Datentransfer hat bestens geklappt.“
Sichere Datenspeicherung
Der Datentresor von SOLIDWORKS PDM steht in Uzwil. In diesem Datenspeicher werden die konstruktionsrelevanten Informationen sicher verwaltet: Von Archivdaten über alte 2D- und 3D-Daten bis hin zu allen aktuellen SOLIDWORKS CAD-Daten sowie dazugehörige PDF-, Excel-, Word- und DXF-Dateien. Michael Egold: „Unsere Stammdaten sind heute wesentlich sicherer. Früher konnten die Anwender in COMPASS direkt in der Datenbank Änderungen an Teilen und Baugruppen vornehmen. Heute werden die zu bearbeitenden Daten zuerst aus dem Tresor ausgecheckt, dann lokal am Rechner bearbeitet und schliesslich wieder in den Tresor eingecheckt. Ein weiterer Vorteil: Bei einer Unterbrechung der Netzwerkverbindung können alle Konstrukteure an ihren Modellen lokal weiterarbeiten und verlieren keine wertvolle Zeit.“
Alles im Fluss
Besonders hilfreich empfindet das Benninger Team das Administrations-Werkzeug in SOLIDWORKS PDM, mit denen sie das System innerhalb von Minuten an ihre Anforderungen anpassen können. „Dank dieses Tools können wir alle Änderungen, die mit einer geplanten SAP-Einführung einhergehen, selbst vornehmen und sind nicht mehr auf einen externen Anbieter angewiesen. Einzig die Mitarbeiter der Solid Solutions werden uns bei der PDM-ERP-Anbindung begleitend unterstützen“.
Über die anpassbaren Workflows in SOLIDWORKS PDM soll später auch die Übergabe der Daten aus dem Tresor an das ERP angestossen werden. Bereits heute startet das PDM-System bei der Fertigstellung eines Projektes mittels Workflows automatisch den Genehmigungsprozess, wobei alle Zeichnungen und Modelle während des Freigabelaufs einen Schreibschutz und ein Wasserzeichen erhalten. Zudem erfolgt die Erstellung einer PDF- oder DXF-Datei als neutrales Dokument für die weitere Nutzung in der Fertigung. Ebenfalls mithilfe der Workflow-Funktionen ist das Revisionswesen verwaltet, das bei jeder Konstruktionsänderung die Version erhöht und diese als neue Datei abspeichert.
Die Erwartungen an die SOLIDWORKS Lösungen haben sich alle erfüllt, von den Effizienzvorteilen einer tieferen Integration zwischen CAD und PDM über eine bessere Administration bis hin zu einer optimierten Stammdatenpflege. Darüber hinaus konnte das Ziel einer einheitlichen CAD/PDM-Systemlandschaft realisiert werden.